Ingvar Kamprad

* 30.03.1926 in Älmhult
† 27.01.2018 in Älmhult

Angelegt am 28.01.2018
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Über den Trauerfall (8)

Hier finden Sie ganz besondere Erinnerungen an Ingvar Kamprad, wie z.B. Bilder von schönen Momenten, die Trauerrede oder die Lebensgeschichte.

Ingvar Kamprad

28.01.2018 um 17:09 Uhr von Redaktion

 

Ingvar Feodor Kamprad (* 30. März 1926 in Älmhult; † 27. Januar 2018 ebenda) war ein schwedischer Unternehmer und der Gründer des Möbelkonzerns IKEA. Laut Forbes gehörte er zu den reichsten Menschen der Welt.

Leben

28.01.2018 um 17:09 Uhr von Redaktion

 

Kamprad wurde als Sohn einer aus dem Altenburger Land in Thüringen stammenden Großgrundbesitzerfamilie geboren. 1943 gründete er im Alter von 17 Jahren das Unternehmen IKEA. Das Akronym IKEA besteht aus den Initialen seines Namens, I. K., dem Anfangsbuchstaben des Namens des elterlichen Bauernhofs, Elmtaryd, und dem Anfangsbuchstaben seines Heimatdorfes Agunnaryd in der Gemeinde Ljungby, wo er aufwuchs.

 

Ursprünglich handelte Kamprad mit vielen verschiedenen Gütern, u. a. mit Streichhölzern und Kugelschreibern. Erst 1947 nahm er Möbel in sein Sortiment auf, in diesem Jahr brachte er auch seinen ersten Katalog heraus. Ab 1952 konzentrierte er sich vollständig auf den Möbelversandhandel. Das erste IKEA-Möbelhaus wurde 1958 in Älmhult(Südschweden) eröffnet, und sein erstes ausländisches Möbelhaus eröffnete er 1963 in Oslo (Norwegen). Das erste Haus außerhalb Skandinaviens wurde 1973 in Spreitenbach in der Schweiz eröffnet, das erste in Deutschland 1974 in Eching bei München, das erste österreichische in der Shopping City Süd bei Wien 1977. Heute gibt es weltweit 340 Einrichtungshäuser in 28 Ländern (Stand Januar 2017).

 

Im Jahr 1973 verließ Kamprad Schweden und zog erst nach Dänemark, dann in die Schweiz, wo er in der Ortschaft Epalinges lebte. Nach dem Tod seiner Frau im Jahr 2011 entschloss sich Kamprad, nach Schweden zurückzukehren. Ab 2013 lebte er in der Nähe von Älmhult.

 

Kamprad verblüffte die Öffentlichkeit mit seinen ehrlich wirkenden persönlichen Bekenntnissen, dass er eine ausgeprägte Lese- und Schreibschwäche (Dyslexie) habe und einen ewigen Kampf gegen den „Dämon Alkohol“ führe.

 

Kamprad sagte von sich selbst, er sei wie viele Småländer ein Geizhals und Schnäppchenjäger. Er wurde wiederholt zum populärsten Manager Schwedens gewählt.

 

Ingvar Kamprad starb am 27. Januar 2018 im Alter von 91 Jahren.

Vermögen

28.01.2018 um 17:09 Uhr von Redaktion

 

Von Forbes wurde sein Vermögen 2010 auf 23 Mrd. US-Dollar geschätzt. Somit wurde er auf Platz 11 der Liste der reichsten Menschen weltweit geführt. Laut der Zeitschrift Bilanz, die seinen Reichtum auf 35 bis 36 Milliarden Schweizer Franken (Stand 2009) schätzte, war er die reichste in der Schweiz wohnhafte Person. Dabei kam er in den Genuss der Pauschalbesteuerung. Die von Kamprad gezahlten Pauschalsteuern in Epalinges beliefen sich auf 45.000 Schweizer Franken. Im Jahr 2011 verlor Kamprad seine Spitzenposition und fiel aus der TOP 100 der Forbes-Liste. Sein Vermögen wurde auf 6 Mrd. US-Dollar geschätzt.

Familie

28.01.2018 um 17:08 Uhr von Redaktion

 

Kamprad war zweimal verheiratet. Zuletzt bis zu ihrem Tod im Dezember 2011 mit Margaretha, aus dieser Ehe entstammten drei Kinder: Peter Arras Feodor (* 1964), Hans Jonas Ingvar (* 1966) und Niclas Achim Mathias (* 1969). Aus erster Ehe mit Kerstin Wadling von 1950 bis 1960 hat er die Adoptivtochter Annika.

Verhältnis zum Nationalsozialismus

28.01.2018 um 17:08 Uhr von Redaktion

 

1994 berichteten schwedische Massenmedien über Ingvar Kamprads Verhältnis zu nationalsozialistischen Gruppierungen. Die schwedische Boulevardzeitung „Expressen“ deckte auf, dass er die rechte Organisation Nysvenska Rörelsen von Per Engdahl, einem Freund und bekannten Nationalsozialisten, bis 1945 finanziell unterstützt hatte. Ab 1942 war Kamprad auch aktives Mitglied dieser Organisation. Kamprads aus Böhmen stammende Großmutter war Anhängerin der Nationalsozialisten. Durch sie, so Kamprad, sei er mit nationalsozialistischer Lektüre versorgt worden. Als Folge dieser Medienberichte wurde öffentlich zum IKEA-Boykott aufgerufen. Kamprad entschuldigte sich 1994 in einem mehrseitigen handgeschriebenen offenen Brief bei seinen Mitarbeitern und Kunden und bezeichnete die Zahlungen heute als „größte Dummheit meines Lebens“. 2008 fügte er in einem Fernsehinterview hinzu, er habe „mehr mit Mussolini als mit dem anderen Kerl“ sympathisiert. Gereizt habe ihn die „kooperative Idee“.

 

Ende August 2011 wurde bekannt, er sei auch Funktionär der faschistischen Partei Svensk Socialistisk Samling (SSS) gewesen. Die schwedische Fernsehjournalistin und Autorin Elisabeth Åsbrink schrieb in ihrem Buch Och i Wienerwald står träden kvar (Und im Wienerwald stehen noch immer die Bäume), Kamprad habe Mitglieder für die SSS rekrutiert und nach eigener Aussage auf diese Tätigkeit viel Zeit und Energie verwandt. Bereits 1943 geriet der seinerzeit 17-Jährige ins Visier der Geheimpolizei, die eine Akte über ihn anlegte, aus der Åsbrink zitiert. Die Autorin behauptet weiter, Kamprads Verbindungen zum Netz der SSS und zu der rechten Führungsfigur Per Engdahl seien auch nach dem Krieg bis in die 50er Jahre hinein sehr intensiv gewesen.

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